Sonntag, 30. Juli 2017

Am großen Ahornboden

Urlaub im nahen und schönen Österreich - ein Traum. Leider fing mein Urlaubswochenende erst mal mit Stau an. So ein Müll. Mein Gemurre im Auto hörte sich in etwa so ein: "Was für eine sch... Idee aus einem Urlaubsgebiet durch ein Urlaubsgebiet in ein Urlaubsgebiet zu fahren. Schwachsinn. Und das am ersten Ferienwochenende. So ein Mist. (... Beliebig fortsetzbar!)"


Nun gut, mehr als 6 Stunden später kam ich im Karwendel an. Ein Traum. Überwältigend. Wunderschön. Die Natur im sommerlichen Überschwang:


Da meine bereits vor Stunden angekommenen Mädels nicht auffindbar waren, machte ich gleich mal meine erste Tour zur Binsalm hoch.


Ein wunderbarer Sommerspätnachmittag bescherte mir ein einzigartiges Erlebnis, so dass ich die Anfahrt hinter mir lassen konnte.



Übernachtet haben wir im Alpengasthof Eng. Für Wanderungen ein idealer Ausgangspunkt, der Service an der Rezeption durch den Hacker-Pschorr-Typen (unser Spitzname) ist schwer ausbaufähig:

"Würden Sie gleich zahlen?"
"Ja, das kann ich machen. Mit Karte bitte."
"Mir wäre es lieber, Sie zahlen bar."
"Mir wäre es lieber, ich zahle mit Karte."
"Nein, das ist mir nicht recht. Zahlens doch bar."
"Gibt es hier in der Nähe einen Geldautomaten?" (Wohlwissend, dass es keinen gibt.)
"Nein, leider nicht."
"Dann zahle ich mit Karte, so wie es hier auch steht, dass es möglich ist."
"Zahlens doch bar, sonst muss ich Sie anmelden."
"Ja, dann melden Sie mich an."
"Da muss ich erst die Chefin fragen."
15 Minuten später taucht er wieder auf. Macht die Formalitäten. Fragt nicht nach meinem Ausweis. Lässt mich all meine privaten Daten VOR den anderen Kunden sagen (einen Anmeldebogen kennen sie da wohl nicht), gibt mir keine Tipps, keine Essenszeiten, kein Hinweis auf das Zimmer. All das muss ich selbst erfragen...

Das Essen im Restaurant ist aber sehr gut (Kartenzahlung erst ab 25 Euro), der Wein auch. Die Sauna ist überschaubar aber ausreichend (frische Gläser für das Erfrischungswasser werden - vor allem zum späteren Nachmittag - nicht mehr aufgefüllt), das Zimmer ist zweckmäßig, das Bad etwas älter, eine Art Generator summte die ganze Nacht munter vor sich hin. Für wenige Nächte ist die Unterkunft total in Ordnung, angeblich haben sie auch neuere Zimmer - vielleicht hatten wir da einfach kein besonderes Glück.


Am nächsten Tag hatten wir uns alle gefunden und wanderten zur Falkenhütte in 1848 Metern Höhe.
Ein kurzer Nieselregen begegnete uns auf dem Weg, ansonsten verdünnisierten sich die Wolken zum Mittag hin.


Die Höhensonne ist natürlich auch hier nicht zu unterschätzen - auch wenn sie sich hinter Wolken versteckt. Aber als geübte Wanderer (oder gebrannte Kinder) haben wir fleißig gecremt - und dabei einer Kuh beim Yoga zugeschaut (siehe Bild oben).


Der Weg zur Falkenhütte ist ein gut gehbarer und sehr variantenreicher. Immer wieder entdeckt man neue Ausblicke und wunderbare Natur.

Also Karwendel - ich komme gerne wieder; auch für länger...

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